Soziales Lernen

Schwerpunkte unseres Bildungsangebotes

Unsere Schule ist eine der nachhaltigen und zukunftsorientierten Schulen mit der Auszeichnung
Bildung für Nachhaltige Entwicklung“ – kurz BNE. Unterstützt werden
wir durch viele Partner, wie beispielsweise die Klimastiftung für Bürger oder
die Landesforsten.

In speziellen Trainingseinheiten (z.B. Teamentwicklungstraining, Referatetraining, Kommunikationstraining) werden die Schülerinnen und Schüler in fachlicher und sozialer Hinsicht geschult. Darüber hinaus fördern wir mit Hilfe von Lions-Quest zielgerichtet und nachhaltig junge Menschen auf ihrem Weg zum Erwachsenwerden. Das Programm verbessert die Lebens- und Sozialkompetenzen und vermittelt Demokratieverständnis und interkulturelle Kompetenz.

Zudem können sich ausgewählte Schülerinnen und Schüler in einem mehrwöchigen schulinternen Programm zum Streitschlichter ausbilden lassen.

Wir sind eine Schule, in der sich Schülerinnen und Schüler aktiv gegen Diskriminierung einsetzen. Für dieses Engagement wurden wir 2020 ausgezeichnet.

Methodentraining

Pädagogische Schulentwicklung an der Realschule plus Annweiler

Unterrichtsentwicklung stand bereits an der Realschule Annweiler seit Jahren im Zentrum der schulischen Arbeit. Der enge Kontakt zu Herrn Dr. Klippert und dem EFWI in Landau motivierte schon zu Beginn der 91er Jahre einzelne Kollegen sich dort in Sachen Methodentraining, Kommunikationsschulung und Eigenverantwortlichem Arbeiten (EVA) fortzubilden.

1997 beschloss das Realschul-Kollegium sich als Versuchsschule im Rahmen des EFWI-Projekts „Neue Lernformen als Schulprogramm“ zu bewerben. Neben 21 weiteren Schulen wurde ab dem Schuljahr 98/99 an der Realschule Annweiler unter Anleitung von Herrn Dr. Klippert mit der Implementierung der pädagogischen Schulentwicklung begonnen.
Innerhalb von 2 Jahren nahmen 20 Kollegen und Kolleginnen an derFortbildungsveranstaltungen zur Unterrichts-entwicklung teil. Daneben wurde die Schulleitung gezielt beraten, um den Entwicklungsprozess im Kollegium optimal unterstützen zu können.

Das Konzept wurde nach zweijähriger Fortführung an der neuen Schulart schließlich in das Qualitätsprogramms der Realschule plus aufgenommen und als Trainingstage im Unterrichtsalltag verankert. Diese werden alljährlich direkt nach den Herbstferien, wenn die 9. Klassen im Betriebspraktikum sind, durchgeführt.
Folgendes Modulprogramm wurde vom Kollegium in den letzten Jahren speziell für unsere Schule entwickelt und wird regelmäßig von Lehrertandems durchgeführt:

5. Klasse „Einführungswoche“
(methodische und sozial-integrative Schwerpunkte) 3 Tage „Methodentraining“ (Arbeitstechniken, Das Lernen lernen) 3-4 Tage

6. Klasse „Teamentwicklung“
(Kooperation, Gruppenarbeit) 3 Tage

7. Klasse „Kommunikationstraining“
Kommunikation in der Klasse: 3 Tage

8. Klasse „Referatetraining“
Vorträge vor der Klasse halten, 3 Tage

9. Klasse „Fit in den Beruf“
(Gesprächssituationen im Bewerbungsverfahren, Einbezug von Externen aus der Wirtschaft) 5 Tage, im direkten Anschluss an das 14-tägige Betriebspraktikum

10. Klasse „Präsentation“
(Vorbereitung einer Präsentation und Halten eines Vortrages vor Publikum)

Mediation

Mediatoren

Die Mediation ist eine effektive Methode, die schon seit einigen Jahren an vielen Schulen in Rheinland-Pfalz praktiziert wird. Sie ist eine Form der Konfliktlösung, in welcher speziell ausgebildete Schülerinnen und Schüler ihren Mitschülern helfen Konflikte zu analysieren und eigene Lösungen dafür zu finden. Die Streitschlichter ergreifen dabei weder Partei für eine der Konfliktparteien noch schlagen sie Lösungen für die Konflikte vor.

An der ehemaligen Realschule Annweiler als auch an der ehemaligen Hauptschule wurden Kolleginnen und Kollegen durch eine Weiterbildung des Kinderschutzbundes befähigt, Schulmediatoren, also Streitschlichter, auszubilden. Seitdem werden jährlich in der Zeit von Oktober bis Februar für acht bis zwölf Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 7/8 diese Ausbildung durchgeführt.

Beteiligt werden regelmäßig auch weitere Kolleginnen und Kollegen. Ein „Aussterben“ der Mediation durch Weggänge soll so verhindert werden. Am Ende der Ausbildung erhalten die Schülerinnen und Schüler ein Zertifikat über die Teilnahme daran. Aktive Mediatoren bekommen eine Bemerkung über ihre Arbeit in den Zeugnissen.

An unserer Schule zeigen sich verschiedene positive Wirkungen der Mediation:

  • Bereits in der Ausbildung zum Schulmediator lernen die Schülerinnen und Schüler wichtige Kompetenzen wie z. B. aktives Zuhören, Verhandeln oder Probleme lösen. Von diesen können sie persönlich und später auch beruflich profitieren. Zudem zeigte sich, dass die Tätigkeit als Mediator zu einem stärkeren Selbstwertgefühl, Selbstvertrauen und nicht zuletzt zu einer größeren Sozialkompetenz führt.

  • „Streithähne“ fühlen sich in Konfliktsituationen oft bei Gleichaltrigen besser verstanden. Sie können alternativ zu den Lehrkräften auch bei den Mediatoren Hilfe bekommen.

  • In der Mediation werden sogenannte „Win-Win-Lösungen“ angestrebt, es gibt also keine Verlierer. Bestrafungen fallen weg, Streitereien werden auf diese Weise nachhaltiger geschlichtet.

  • Es gibt eine positive Entlastung des Kollegiums: Anstatt sich mit „harmlosen“ Streitereien auseinandersetzen zu müssen, können andere, wichtige Tätigkeiten durchgeführt werden.
Folgende Aspekte dienen dem Funktionieren der Mediation bzw. der Qualitätssicherung:
 
  • Um die Qualität der Arbeit der Mediatoren zu sichern, werden regelmäßig sogenannte „Supervisionen“ durchgeführt:In Rollenspielen schlichten die Mediatoren fiktive Streitereien und erhalten ggf. Hinweise und Tipps.

  • Durch regelmäßige Information der Schülerinnen und Schüler, der Eltern und des Kollegiums über die Mediation wird versucht, alle Beteiligten dafür zu gewinnen.

  • Die an der Mediation beteiligten Kollegen versuchen über regelmäßigen Austausch von Gedanken und Ideen die Organisation und den Ablauf stetig zu verbessern